Wie wird Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen behandelt?
Starkes Übergewicht nennen die Fachleute Adipositas (zu deutsch: Fettsucht). In unseren Augen ist Adipositas eine chronische Erkrankung. Vor allem Kinder und Jugendliche sind durch ihr starkes Übergewicht häufig in vielen Bereichen ihres täglichen Lebens eingeschränkt:
- bei der körperlichen Aktivität
- bei der Auswahl von passender Kleidung
- sie erleben Ausgrenzung innerhalb ihrer Klassen
- sie leiden machmal schon an Folgeerkrankungen
- sie haben ein höheres Risiko für weitere schwere Erkrankungen im späteren Erwachsenenalter.
Die Behandlung der Adipositas erfolgt durch Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte, aber vor allem durch Fachleute aus den Gebieten
- Essen und Trinken
- Psychologie
- Erziehungsberatung und
- Sport.
Das heißt, die Behandlung erfolgt nicht nur durch eine Person, sondern immer durch mehrere verschiedene Fachleute, die sich untereinander absprechen. Jedes Kind ist anders und benötigt vielleicht eine etwas andere Behandlung als andere. Es gibt sehr viele verschiedene Ursachen der Erkrankung, die zusammen erst das Problem groß werden lassen. Nicht alle Ursachen kann man leicht behandeln. Häufig helfen kleine oder große Veränderungen beim Essen und Trinken, bei Sport und Bewegung, beim Schlafen, bei der Nutzung von Medien (TV, Computer, Handy) und beim Miteinander von Eltern und Kindern/Jugendlichen im Alltag.
Es sollte das Ziel sein, dass die Kinder vor Folgeerscheinungen des starken Übergewichts geschützt sind und dass sie körperlich genauso gut belastbar sind wie ihre Altersgenossen. Sie sollen sich wohl fühlen in ihrer Haut und dieselben Chancen im Leben haben wie alle anderen Kinder. Das ist zunächst einmal unabhängig von ihrem Körpergewicht.
Die Grundprinzipien der Behandlung sind:
- Förderung der Motivation, das eigene Verhalten zu verändern
- Genaue Beobachtung des eigenen Verhaltens,
- Überprüfung und Veränderung der Alltagsstruktur
- Einbringen von möglichst viel Bewegung in den Alltag.
Die TherapeutInnen unterstützen sowohl die/den Patientin/-en als auch ihre/seine Familie. Sie helfen dabei, versteckte Fähigkeiten und Möglichkeiten besser zu nutzen.